Elektrofahrzeuge werden immer beliebter auf deutschen Straßen. Doch was bedeutet das für die Wartung und den Service dieser Fahrzeuge? In diesem Artikel erklären wir die wichtigsten Unterschiede zur konventionellen Fahrzeugwartung und worauf Besitzer von Elektroautos achten sollten.
Elektroautos: Weniger bewegliche Teile, andere Herausforderungen
Elektrofahrzeuge verfügen im Vergleich zu Verbrennern über deutlich weniger bewegliche Teile. Dies führt einerseits zu geringerem Verschleiß, stellt aber andererseits neue Anforderungen an Werkstätten und Besitzer.
Die wichtigsten Unterschiede zur konventionellen Wartung:
- Kein Ölwechsel oder Austausch von Zündkerzen notwendig
- Keine Wartung am Getriebe (Elektroautos haben meist nur eine Übersetzungsstufe)
- Keine Abgasanlage, die gewartet werden muss
- Spezielle Prüfung und Pflege des Hochvolt-Systems
- Besonderes Augenmerk auf die Batteriepflege
Regelmäßige Wartungsarbeiten bei Elektroautos
Auch wenn der Wartungsaufwand bei Elektroautos geringer ist, gibt es dennoch wichtige Komponenten, die regelmäßig überprüft werden sollten:
Komponente | Wartungsintervall | Besonderheiten |
---|---|---|
Bremsflüssigkeit | Alle 2 Jahre | Wie bei konventionellen Fahrzeugen |
Bremsen | Jährliche Inspektion | Weniger Verschleiß durch Rekuperation |
Kühlsystem | Alle 2-4 Jahre | Kühlung von Batterie und Elektromotor |
Klimaanlage | Alle 2 Jahre | Reinigung und Desinfektion |
Batteriesystem | Bei regulärer Inspektion | Überprüfung der Zellspannungen, Temperaturmanagement |
Reifen | Halbjährliche Kontrolle | Höherer Reifenverschleiß durch höheres Gewicht |
Hochvolt-Batterie: Das Herzstück des Elektroautos
Die Batterie ist die teuerste und wichtigste Komponente eines Elektrofahrzeugs. Mit der richtigen Pflege kann die Lebensdauer maximiert und die Performance optimiert werden:
- Optimale Ladung: Batterie möglichst zwischen 20% und 80% halten
- Schnellladen: Nur wenn nötig nutzen, da es die Batterie stärker belastet
- Temperatur: Extreme Temperaturen vermeiden, möglichst überdacht parken
- Software-Updates: Regelmäßig durchführen für optimiertes Batteriemanagement
Wichtiger Hinweis:
Die Hochvolt-Systeme in Elektrofahrzeugen können lebensgefährliche Spannungen führen. Arbeiten am Hochvolt-System dürfen ausschließlich von speziell geschultem Fachpersonal durchgeführt werden!
Bremsen bei Elektroautos: Besonderheiten der Wartung
Elektrofahrzeuge nutzen die Rekuperationsbremse, die kinetische Energie in elektrische Energie umwandelt und die Batterie lädt. Dies hat Auswirkungen auf die konventionellen Bremsen:
Mythos:
"Bei Elektroautos müssen die Bremsen nie gewechselt werden."
Fakt:
Obwohl die mechanischen Bremsen weniger beansprucht werden, können sie durch seltene Nutzung korrodieren und müssen regelmäßig überprüft werden.
Aufgrund der geringeren Nutzung der mechanischen Bremsen empfehlen wir:
- Regelmäßiges "Freibremsen" der Scheiben durch gelegentliches stärkeres Bremsen
- Häufigere Sichtprüfung auf Korrosion und Verschmutzung
- Jährliche professionelle Inspektion des Bremssystems
Software-Updates: Die neue Form der Wartung
Eine Besonderheit moderner Elektrofahrzeuge ist die Möglichkeit, Software-Updates "over the air" (OTA) zu erhalten. Diese Updates können:
- Die Reichweite verbessern
- Die Ladegeschwindigkeit optimieren
- Neue Funktionen hinzufügen
- Sicherheitsprobleme beheben
Dennoch sind regelmäßige Besuche in der Fachwerkstatt wichtig, da bestimmte Diagnosen und Einstellungen nur mit Spezialwerkzeugen möglich sind.
Inspektionsintervalle bei Elektroautos
Die Inspektionsintervalle sind je nach Hersteller unterschiedlich, tendenziell aber länger als bei konventionellen Fahrzeugen:
Hersteller-Beispiele | Inspektionsintervall |
---|---|
Tesla | Jährliche Inspektion empfohlen |
Volkswagen ID-Modelle | Erstinspektion nach 2 Jahren, dann alle 1 Jahr / 30.000 km |
BMW i-Modelle | Alle 2 Jahre oder nach Serviceintervall-Anzeige |
Die richtige Werkstatt für Ihr Elektrofahrzeug
Für die Wartung und Reparatur von Elektrofahrzeugen ist spezielles Fachwissen erforderlich. Achten Sie auf folgende Kriterien bei der Werkstattwahl:
- Qualifikation: Mitarbeiter sollten über die Hochvolt-Qualifikation verfügen
- Ausrüstung: Spezialwerkzeuge und Diagnosegeräte für Elektrofahrzeuge
- Erfahrung: Nachgewiesene Erfahrung mit Ihrem Elektrofahrzeugtyp
- Schulungen: Regelmäßige Weiterbildung des Personals im Bereich Elektromobilität
Bei Defleruzza Autowerkstatt:
Unser Team hat die entsprechenden Hochvolt-Schulungen absolviert und verfügt über modernste Diagnosegeräte speziell für Elektrofahrzeuge. Wir bilden uns kontinuierlich weiter, um auch bei der neuesten Elektrofahrzeug-Generation bestens informiert zu sein.
Fazit: Elektroautos brauchen andere, aber nicht weniger Aufmerksamkeit
Elektrofahrzeuge bieten zwar weniger mechanischen Wartungsaufwand, benötigen aber dennoch regelmäßige professionelle Betreuung. Besonders die Batteriewartung, das Thermomanagement und die Diagnose elektronischer Komponenten erfordern spezielles Know-how.
Mit fachgerechter Wartung können Sie die Lebensdauer Ihres Elektrofahrzeugs maximieren und von niedrigeren Wartungskosten im Vergleich zu Verbrennern profitieren.
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